Irgendwann in der Mitte der Episode sagt Axel sinngemäß: Sigma 2 Foxtrot sei ein Podcast, der keine Angst vor unpopulären Geschichten habe. Mit einer solchen haben wir es nämlich hier zu tun, verglichen mit dem Renommee des Autors. H. G. Wells, einer der Pioniere der Science-Fiction-Literatur zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Verfasser von Klassikern wie „Die Zeitmaschine“ oder „Der Krieg der Welten“, hat im Jahr 1894 eine Story verfasst, deren Bekanntheitsgrad weit hinter dem der genannten Werke zurücksteht, – „The Lord of the Dynmaos“ („Der Herr der Dynamos“).
Um es gleich zu sagen: Die kurze Erzählung ist relativ schlecht gealtert; Grund dafür ist ihre unverkennbare rassistische Prämisse, die noch ganz im Geiste des kolonialen Zeitalters verwurzelt ist. Auch wenn es schwer ist, diese Tatsache aus den Augen zu verlieren, so meinen wir doch, dass „Der Herr der Dynmos“ insofern interessant ist, weil Wells eine revolutionäre Erfindung seiner Epoche aufgreift und sie literarisch extrapoliert. Die Idee, eine Maschine buchstäblich zu vergöttern und ihr sogar Opfer zu bringen, ist jedenfalls bedenkenswert. Dass Wells, als er die Geschichte zu Papier brachte, über ein anderes Menschenbild und einen anderen Kulturbegriff verfügte (als wir heute), das liegt in der Natur der Sache, … wie gesagt: Sigma 2 Foxtrot ist ein Podcast, der keine Angst vor unpopulären Geschichten hat.
Download: Sigma 2 Foxtrot 046 – H. G. Wells: Der Herr der Dynamos